• Almanya - Willkommen in Deutschland

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    Deutschland 2009-2011, Spielfilm
    Arbeitsblätter http://www.goethe.de/ins/fr/lp/prj/cal/fil/alm/frindex.htm

    Seite 1, ALMANYA – WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND
    ARBEITSBLÄTTER FÜR DIE SCHÜLER
    Arbeitsblätter für die Schüler
    – Aktivitäten vor dem Kinobesuch Seite 2
    – Aufgaben während des Kinobesuchs Seite 17
    – Aktivitäten für die Arbeit mit der DVD Seite 28
    – Aktivitäten nach dem Kinobesuch Seite 46

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  • Eine Frau lernt in einem speziell für Migrantinnen konzipierten Kurs in München das Radfahren.
    Eine Frau lernt in einem speziell für Migrantinnen konzipierten Kurs in München das Radfahren.

    MIGRATIONDie guten, bösen Einwanderer

    Einwanderung ist teuer, erhöht die Kriminalität und gefährdet den Zusammenhalt der Gesellschaft. Wir haben fünf Thesen zur Einwanderung auf den Wahrheitsgehalt überprüft.
    Mythos 1: Einwanderer sind teuer. Weil immer mehr Menschen in die Sozialsysteme einwandern, müssen alle Bürger zahlen.
    Die letzte verlässliche Erhebung zu der Frage, was Zuwanderung kostet, stammt aus dem Jahr 2009. Damals erhielten in Deutschland 32 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund steuerfinanzierte Transferleistungen – also zum Beispiel Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Kindergeld. Unter den Einheimischen lag der Anteil bei 20 Prozent, also deutlich niedriger.
    Ein Grund: Die Arbeitslosenquote unter Menschen mit Migrationshintergrund ist noch doppelt so hoch wie bei den in Deutschland geborenen. Der Staat muss also in vielen Fällen mehr Arbeitslosengeld zahlen. Allerdings haben weit weniger Menschen Anspruch auf Sozialtransfers, als oft behauptet wird. Ein EU-Bürger bekommt etwa nur dann Arbeitslosengeld, wenn er bereits drei Monate Vollzeit in Deutschland gearbeitet hat. Dennoch scheint zumindest die These zu stimmen, dass Einwanderung für den deutschen Staat ein Negativgeschäft ist.     
    Das aber ist zu kurz gedacht. Das zeigt sich, wenn man sich alle Zahlungen anschaut, die nicht über Steuern finanziert werden – die Rente etwa. Im Jahr 2009 erhielten 29 Prozent der Einheimischen Transfers, die über Beiträge finanziert werden. Unter den Migranten lag der Anteil nur bei 13 Prozent. Die Eingewanderten belasten die Rentenkasse also weniger als die Einheimischen, zahlen dafür aber Beiträge ein und stabilisieren damit das System. Der Grund ist simpel: Einwanderer sind oft jünger als die einheimische Bevölkerung. Viele verlassen das Land nach einer kurzen Zeit wieder, ohne im Alter Rente zu beziehen. Außerdem bringen die neuen Zuwanderer viel Wissen mit: 43 Prozent der Einwanderer hatten zuletzt einen Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss, verglichen mit 25 Prozent bei den schon hier Lebenden. Die Einwanderer heben also das Bildungsniveau.
    Wie sieht die Bilanz unter dem Strich aus? Der Nürnberger Migrationsforscher Herbert Brücker hat beide Seiten der Rechnung vor wenigen Monaten gegeneinander gestellt. Er kommt zu dem Schluss, dass die Bilanz für den deutschen Staat positiv ist, ähnlich wie der Sozialforscher Holger Bonin bereits im Jahr 2000. Auch die Industrieländervereinigung OECD kam zuletzt zu dem Ergebnis, dass die neuen Zuwanderer dem deutschen Staat mehr nützen als sie ihn kosten. Die These von der teuren Einwanderung ist also ein Mythos.
    Von Christian Endt
    Mythos 2: Der Fachkräftemangel ist selbst ein Mythos. Die Wirtschaft braucht die Einwanderer nur, um die Löhne niedrig zu halten.
    Eine populäre Behauptung – und sie ist falsch. Zwar stimmt es, dass ein Mangel an Fachleuten bisher nur in wenigen Branchen spürbar ist. Auch der Ingenieurs-Notstand fällt wohl nicht ganz so dramatisch aus, wie die Lobbyisten oft behauptet haben. Fachkräftemangel – das heißt eben nicht, dass einer Volkswirtschaft ein paar Leute fehlen. Das Problem ist komplexer: Weil mehr Alte in Rente gehen, als Junge auf den Arbeitsmarkt nachrücken, sinkt die Zahl der potenziellen Arbeitnehmer in Deutschland in den kommenden Jahren schneller und schneller.
    Wenn aber die Zahl aller sinkt, die arbeiten können, fällt auch die Zahl der gezahlten Gehälter und der Sozialleistungen, mit denen die Rente der älteren Generation bezahlt wird. Wo keine Arbeiter sind, braucht es auch keine Maschinen und Investitionen. Am Ende leidet das Wachstum, oder noch schlimmer: Die Wirtschaft schrumpft, sie passt sich dem neuen Status Quo an.
    Wie lässt sich das verhindern? Etwa indem mehr Frauen einer Vollzeitarbeit nachgehen und Langzeitarbeitslose wieder ins System integriert werden. Das geschieht, aber es reicht nicht. Mindestens 200.000 Menschen müssten langfristig unter dem Strich nach Deutschland einwandern, schätzen Migrationsforscher, damit die Menge der potenziellen Arbeitnehmer in den kommenden Jahren ungefähr gleich bleibt. Eher unwahrscheinlich, dass das jedes Jahr gelingt. Mag also sein, dass die Löhne – vor allem für junge, gut Qualifizierte – steigen werden, statt zu sinken. Das würde aber dem Dumping-Argument der Kritiker widersprechen.
    Von Philip Faigle
    Mythos 3: Wenn noch mehr Einwanderer nach Deutschland kommen, sind die Christen bald in der Minderheit. Dabei bereiten uns Muslime jetzt schon Probleme.
    Was stimmt: Die Zahl der Muslime ist seit 1970 stark gestiegen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland hat sich bis zum vergangenen Jahr fast vervierfacht. Dennoch leben heute laut Deutscher Islamkonferenz nur rund fünf Prozent Muslime in Deutschland. Selbst Bremen, das am meisten Muslime beherbergt (zehn Prozent), ist weit davon entfernt, mehrheitlich muslimisch zu werden. 
    Das Research Center's Forum on Religion & Public Life schätzt, dass sich der Anteil der Muslime in Deutschland in Zukunft leicht erhöhen wird – bis 2030 auf etwa sieben Prozent. 
    Das ist sehr hoch gegriffen. In den fünf Prozent enthalten sind nur die Menschen, die aus einem muslimischen Kulturkreis eingewandert sind. Gläubige Muslime sind nicht in Kirchen organisiert wie Christen und lassen sich deshalb schlechter zählen. Die Forschungsgruppe Weltanschauungen schätzt, dass höchstens 50 Prozent der offiziell gezählten Muslime wirklich gläubig sind
    Ein anderer Umstand könnte allerdings dazu führen, dass Christen in die Minderheit geraten: Die Zahl der Nichtgläubigen steigt. Während 1970 knapp vier Prozent der Deutschen ohne Konfession lebten, sind es heute je nach Schätzung zwischen 33 und 37 Prozent. Tendenz steigend. Beeinflussen könnten das wiederum nur mehr Zuwanderer. Denn die größte Gruppe der neuen Zuwanderer sind meistens Christen aus Mittel- und Osteuropa, allen voran katholische Polen. Wegen der Krise wandern viele Südeuropäer ein, auch wenn nicht klar ist, wie lange sie bleiben. Auch sie sind oft katholisch.
    Von Parvin Sadigh
    Mythos 4: Zuwanderer begehen mehr Verbrechen. Es wird  unsicherer im Land, wenn mehr Menschen kommen. 
    Eine populäre Lesart der Kriminalstatistik aus dem Jahr 2012 geht so: Jeder vierte Tatverdächtige in Deutschland hat keinen deutschen Pass, obwohl der Anteil der Ausländer an der deutschen Bevölkerung lediglich bei neun Prozent liegt. Stimmt es also nicht, wenn behauptet wird, dass Ausländer mehr Verbrechen begehen als Einheimische?
    Was die Statistik jedoch nicht sagt: Fast die Hälfte der Menschen mit Migrationshintergrund hat einen deutschen Pass – diese Menschen tauchen also in der Statistik als Deutsche auf. Gleichzeitig aber werden auch jene als Ausländer gezählt, die in Deutschland ein Verbrechen begehen, ohne hier zu wohnen: Touristen zum Beispiel, Geschäftsleute oder Menschen auf der Durchreise. Zu dieser Bevölkerungsgruppe zählen vor allem Mitglieder von kriminell organisierten Banden. Sie begehen Schätzungen zufolge rund ein Viertel bis ein Drittel aller von Ausländern begangenen Straftaten. Zudem gilt auch als ausländischer Straftäter, wer seine Tat vom Ausland aus begeht – etwa ein Cyberverbrechen über einen Computer.
    Wichtig ist auch ein Blick auf die Art der Verbrechen: Ob Ladendiebstahl, Mord, illegale Einreise oder Terroranschlag – in der Statistik stehen sie alle gleichrangig nebeneinander. Viele Straftaten – etwa gegen das Aufenthaltsgesetz oder das Asylverfahrensgesetz – können Einheimische aber gar nicht begehen. Oft werden außerdem nicht die Verurteilten, sondern nur die Tatverdächtigen gezählt. Somit könnte eine Erklärung für die höhere Zahl auch sein, dass Ausländer eher verdächtigt werden als Deutsche.
    Von Nicole Sagener
    Mythos 5: Es gibt genug Parallelgesellschaften in deutschen Städten. Kommen mehr Einwanderer, ist der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet.
    Jeder kennt die Straßenzüge in Berlin-Neukölln, Hamburg-Wilhelmsburg oder Duisburg-Marxloh: Straßen, in denen alle Läden türkisch sind und Frauen mit Kopftuch herumlaufen. Diese Bilder werden oft mit der Vorstellung verknüpft,  hinter den Wohnungs- und Moscheetüren habe sich eine autonome fremde Gesellschaft gebildet, die ihren eigenen Regeln folgt.
    Der Historiker Jochen Oltmer findet jedoch schon das Wort falsch. Parallelgesellschaft sei ein Kampfbegriff, sagt er. Meist seien damit nur türkische-muslimische Communitys gemeint. Die Elite, die in Dahlem oder Blankenese unter sich bleibt und deren Mitglieder sich gegenseitig Vorteile verschaffen, wird nicht so bezeichnet. Freiwillig ist die Konzentration der ungebildeten, armen Einwanderer in bestimmten Stadtteilen ohnehin nur bedingt. Sie brauchen bezahlbare Wohnungen. Und natürlich leben nicht nur Türken und Muslime in Neukölln. Eigene Schiedsgerichte oder Schulen gibt es sehr selten. Die meisten türkischstämmigen Einwanderer nutzen die deutschen Institutionen und arbeiten in deutschen Firmen.
    Tatsächlich aber nutzen Einwanderer soziale oder ethnische Netzwerke, denn es  nützt ihnen. Der Politikwissenschaftler Thomas Meyer spricht von einer "hilfreichen Schleusenfunktion". Bereits hier lebende Verwandte oder Freunde erklären, zu welcher Behörde die neu Eingewanderten gehen müssen, wie man eine Wohnung findet. Sie sprechen die gleiche Sprache und sorgen für ein wenig Geborgenheit in der Fremde. Oltmer sagt, diese Netzwerke seien charakteristisch für Migration, sogar verantwortlich für ihr Ausmaß. Man denke an Kolonien in New York wie Little Italy, Little Germany oder China Town.
    Nur wenn das Netz sehr groß ist, die Einwanderer einheitlich aus einer ungebildeten armen Schicht kommen und sie sich von der Mehrheitsgesellschaft diskriminiert fühlen, kann das für sie zur Falle werden, sagt Meyer. Die neuen Migranten lernen nicht Deutsch, können ihren Kindern in der Schule nicht helfen, sie konsumieren nur türkischsprachige Medien. Eine Spirale entsteht, die die Einwanderer am Aufstieg und an der Integration in die Mehrheitsgesellschaft hindert. Wer arbeitslos ist, verkehrt nur noch mit Arbeitslosen, der Hilfsarbeiter mit Hilfsarbeitern.  
    Besteht also die Gefahr, dass sich neue Kolonien bilden? Neue Einwanderer in Deutschland kommen zu 60 Prozent aus europäischen Ländern. Polen, Rumänen und Bulgaren nutzen natürlich ihre Netzwerke. Spanische Studenten ziehen in eine WG mit befreundeten Spaniern. Doch diese Netze werden sich nicht zu sogenannten Parallelgesellschaften verfestigen. Die meisten der aktuellen Einwanderer sind gebildet – und "je höher der Bildungsgrad, desto größer ist die Tendenz, dass sich Kolonien wieder auflösen", sagt Oltmer. Auch die Gefahr, dass sich sogenannte Parallelgesellschaften von ungebildeten Bulgaren und Rumänen bilden, sei nicht sehr groß. Viele der Einwanderer bleiben nicht lange in Deutschland, sagt Oltmer, und sie sind zu wenige, um eigene Kolonien zu bilden.
    Von Parvin Sadigh

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  • Werden die Autos in der Zukunft alleine fahren? (Presseartikel aus der Zeitung "Stern"

    http://www.stern.de/auto/mobilitaet/selbstfahrende-autos-tempo-130-ohne-haende-am-lenkrad-2021418.html#utm_source=s


    Tempo 130 ohne Hände am Lenkrad

    Autos, die eigenständig lenken, bremsen und die Spur wechseln, sind keine Utopie mehr. Mehrere Autohersteller testen derzeit Geisterfahrzeuge. stern.de ist mitgefahren. Von Lutz Meier
    BMW, Google, Mercedes, S-Klasse, autonomes Fahren, fahrerloses Auto, führerloses Auto
    Hände weg vom Lenkrad! Die Testfahrer von BMW lassen das Fahrzeug eigenständig lenken - selbst auf der Autobahn. Der Fuß berührt weder Gas noch Bremse.© 
    Was für ein umsichtiger Fahrer! Dichter Verkehr auf der A9 von München nach Norden, der silberne BMW der Fünfer-Reihe hängt sich an den Vordermann, hält den Abstand, das Tempo. Vor einer Anschlussstelle Tempo-80-Schilder, einige hundert Meter vorher bremst der BMW sanft ab, setzt die Blinker. "Unser Auto hält sich jetzt an das Tempolimit", kommentiert Michael Aeberhard, der am Steuer sitzt. So präzis befolgt natürlich sonst niemand auf der A9 die Geschwindigkeitsbeschränkung. Unser BMW setzt die Blinker. "Alle anderen fahren schneller", sagt Aeberhard. "Also will unser Fahrzeug auf die rechte Spur wechseln."
    Aeberhard sitzt zwar am Steuer, aber er lenkt nicht. Er hat die Hände in den Schoß gelegt, die Füße berühren weder Gaspedal noch Bremse. Der BMW lenkt wie von Geisterhand gesteuert. Er quetscht sich nicht etwa zwischen zwei Autos, wie es ein menschlicher Fahrer vielleicht gemacht hätte. Er wartet eine Lücke ab, schert präzise aus und wechselt. Erst als das Tempolimit vorbei ist, beschleunigt das Auto wieder. Dann geht es mit 130 Stundenkilometern zurück auf die Überholspur.

    Auf der A9 bemerkt niemand das Geisterauto

    Seit zwei Jahren schon lässt BMW selbstlenkende Fünfer über die A9 kurven. München-Ingolstadt, 65 Kilometer, Spurwechsel, Bremsen, Stop-and-Go, es klappt wie am Schnürchen. "Sie können das praktisch nicht unterscheiden vom Fahrverhalten eines ganz normalen Fahrers", sagt Werner Huber, Forschungsleiter im Konzern. Abgesehen vielleicht davon, dass sich ein ganz normaler Fahrer niemals so akkurat an die Vorschriften halten würde.
    Fahrversuch auf der Autobahn
    Fahrversuch auf der Autobahn
    Fahrversuch auf der Autobahn
    Fahrversuch auf der Autobahn
    Fahrversuch auf der AutobahnSo fährt das fahrerlose Auto
    Geisterfahrzeuge auf deutschen Straßen: Das selbstfahrende Auto ist keine Utopie mehr. Mehr und mehr verlassen elektronisch gesteuerte Fahrzeuge die abgesperrten Forschungszentren und wagen sich in den öffentlichen Straßenverkehr - nicht erst seitdem Google im vergangenen Jahr Aufsehen erregte, als der Internetkonzern Tests mit seinem "autonomous car" im US-Bundesstaat Nevada genehmigt bekam.
    Eine ganze Reihe von Automobilherstellern und -zulieferern doktert seit Jahren schon automatischen Geisterlenksystemen herum. In Deutschland sind neben BMW unter anderem Mercedes und Audi aktiv, Zulieferer wie Continental (der einen Großteil der Technik für BMW liefert) sowie verschiedeneUniversitäten. Einige Hersteller bauen teilautonome Systeme bereits in Serienautos ein: Bei BMW gibt es eine Technik, die das Auto selbsttätig an den Straßenrand lenkt, wenn der Fahrer während der Fahrt ausfällt. Mercedes bietet im neuen Spitzenmodell S-Klasse, das im Sommer auf den Markt kommt, eine Technik, die im Stop-and-Go-Verkehr das Kommando übernimmt und ein System, das auf der Autobahn selbsttätig Lenkkorrekturen ausführt - allerdings muss der Fahrer in beiden Fällen die Hände am Lenkrad lassen.

    In fünf Jahren serienreif

    Technisch wäre noch viel mehr möglich: Wenn es nur nach den Forschern ginge, könnten die Hersteller schon bald auch serienreife völlig autonome Autos auf den Markt bringen. "Da sind wir in fünf bis zehn Jahren so weit, dass man da was einführen könnte", sagt Huber. Seit Google vorgeprescht ist, zeigen die Autohersteller jetzt viel bereitwilliger, wie weit gediehen ihre Entwicklungen bereits sind. Für sie ist es natürlich unerträglich, dass ihnen eine Internetfirma beim Auto der Zukunft öffentlichkeitswirksam die Butter vom Brot nimmt. "Wenn Sie mal so ein Google-Auto gesehen haben, dann sieht das etwa so aus wie eine Mondlandefähre", erregte sich Daimler-Chef Dieter Zetsche im Mai.
    Tatsächlich kurvt das Google-Geistermobil mit einem riesigen Gerätearsenal auf dem Dach über die Highways. Die BMW-Fünferflotte auf der A9 dagegen ist auf den ersten Blick von Serienmodellen kaum zu unterscheiden. Natürlich ist die Außenhaut der BMWs mit Radar- und Lichtsensoren gespickt, doch die sind gut versteckt. Aber gerade klassische Hersteller wie die Münchner, die mit dem Slogan "Freude am Fahren" werben, sehen sich in Erklärungsnot, warum ausgerechnet sie jetzt das Nicht-Mehr-Selbst-Fahren vorantreiben.
    Nicht jede Strecke gehe über eine kurvige Landstraße, wo man die Möglichkeiten seines BMWs herauskitzeln könnte, sagt Huber: Stadtfahrten, lange Autobahnstrecken, die immer gleiche Verbindung vom Büro zur Arbeit. Zudem fühlen sich die Münchner durch neuere Studien unter jungen Leuten gleichzeitig ermutigt und alarmiert. Die legen nahe, dass immer weniger Jüngere mit der Idee vom Spaß am Autofahren etwas anfangen können. Darüber hinaus bringen Befürworter des Selbstfahr-Autos weitere Argumente ins Spiel: Ein Großteil der Unfälle könnten vermieden werden, wenn Autos selbst lenkten, weil die Elektronik das zuverlässiger und rücksichtsvoller beherrsche, als der Mensch.

    Google schielt aufs Geschäft mit den Straßendaten

    Bis es soweit ist, muss aber noch einiges geschehen. "Die Strecke München-Ingolstadt können wir jetzt", sagt BMW-Forschungsleiter Huber. Die aber gleiche ein wenig Nevada - immer geradeaus. "Wir wollen mehr als Nevada", sagt er. "Tunnel, Mautstellen, Umleitungen, das sind die richtigen Gemeinheiten, auf die wir uns einstellen müssen". Immerhin könne sich der Geister-BMW mittlerweile allein auf die Autobahn einfädeln.
    Bevor der Konzern mit seinen Tests begonnen hat, hat er die Strecke auf der A9 zentimetergenau dreidimensional vermessen - ein solcher Datenbestand müsste für das gesamte Straßennetz vorliegen, um selbstfahrende Fahrzeuge darüber zu schicken. Aus diesem Umstand ergibt sich auch das Interesse des Datenkonzerns Google an dem Thema. Bislang funktioniert die Technik zudem nur bei guten Sichtverhältnissen. Nachtfahrten sind zwar kein Problem, aber den heftigen Regen der letzten Wochen nahmen die Sensoren der Autos teilweise als riesige umherfliegende Gegenstände wahr.
    In Michael Aeberhardts Test-BMW ist vorn ein zusätzlicher Bildschirm angebracht, der die Hindernisse zeigt, wie sie die Sensoren sehen: Alles blaue Quader, ob Leitplanke, ob Fremdfahrzeug. Immer noch feilen die Ingenieure daran, dass die Technik Objekte genauer unterscheiden kann. Schneller als 130 Stundenkilometer würde Huber derzeit kein selbstfahrendes Auto auf die Straße schicken. "Sonst würden wir das Fahrzeug nicht mehr sicher zum Stehen bringen können, wenn etwa in Lkw quer auf der Autobahn steht."
    Trotz aller Beschränkungen: Die Haupthindernisse, die der Verwirklichung der Utopie noch im Weg stehen, sind nicht technischer sondern rechtlicher Natur. "Jedes sich bewegende Vehikel muss einen Fahrer haben." So steht es im international gültigen Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehrund ähnlich auch in den Straßenverkehrsgesetzen der meisten Länder. Unzählige Fragen sind ungeklärt: Wer ist schuld, wenn es zum Unfall kommt? Wie sieht es versicherungsrechtlich aus? Huber sagt, BMW mache die Versuche auch deshalb, "damit wir den Behörden ein bisschen die Angst vor der Technik nehmen können".

    Beim ersten Mal war ihm noch mulmig zumute

    Die BMW-Fahrzeuge sind als Testfahrzeuge genehmigt, der Konzern muss dafür sorgen, dass der Mann auf dem Fahrersitz jederzeit eingreifen kann. Aeberhard überlässt dem BMW inzwischen routiniert und vertrauensvoll das Steuer. Er verfolgt die Quader auf dem Schirm, hält die Hände im Schoß. Beim ersten Mal war ihm noch etwas mulmig. "Es war nicht gerade Angst – aber ich war hochkonzentriert und schon ein bisschen aufgeregt," sagt er.
    Jetzt übernimmt er nur noch das Steuer, wenn der Fünfer bei Garching die Autobahn verlassen muss und zurück auf das BMW-Gelände rollt. Ein anderes Fahrzeug blockiert die Einfahrt, Aeberhard muss dreimal hin und herrangieren, um vorbeizukommen. Aufgeregt piept der Parksensor. Was für eine umständliche Kurbelei!
    © 2013 stern.de GmbH

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  •  Das Loreleylied

    1823  Heinrich Heine 


    Ich weiß nicht, was soll es bedeuten(1),
    Dass ich so traurig bin (2);
    Ein Märchen aus uralten Zeiten(3),
    Das kommt mir nicht aus dem Sinn(4).

    Die Luft (5) ist kühl und es dunkelt,
    Und ruhig fließt der Rhein;
    Der Gipfel des Berges funkelt
    Im Abendsonnenschein.

    Die schönste Jungfrau sitzet
    Dort oben wunderbar,
    Ihr goldenes(6) Geschmeide(7) blitzet,
    Sie kämmt ihr goldenes Haar.

    Sie kämmt es mit goldenem Kamme
    Und singt ein Lied(8) dabei;
    Das hat eine wundersame,
    Gewaltige Melodei.

    Den Schiffer(9), im kleinen Schiffe,
    Ergreift es mit wildem Weh(10);
    Er schaut nicht die Felsenriffe(11),
    Er schaut nur hinauf in die Höh´.
    Ich glaube(12), die Wellen verschlingen(13)
    Am Ende Schiffer und Kahn;
    Und das hat mit ihrem Singen
    Die Lore-Ley getan.


    1 bedeuten - signifier
    2 Cette tristesse sans raison apparente est un des sujets de prédilection des Romantiques : le spleen, la nostalgie (die Sehnsucht).
    3 aus uralten Zeiten – un conte de fée datant de temps très anciens  Mais en fait, la légende de la « Lore Lay » avait été inventée par Clemens BRENTANO tout juste 20 ans auparavant. HEINE se moque donc de l’intérêt des poètes romantiques pour les contes anciens. Dans le poème de BRENTANO, Loreley exerce un charme sur tous les hommes et les séduit grâce à sa beauté. Même l’archevêque qui doit la ramener sur le droit chemin, lui succombe. Il ordonne que Loreley soit amenée dans un monastère pour rompre la malédiction de son charme irrésistible et dévastateur qui selon les gens, est dû à un amour malheureux. En effet, Loreley reconnaît dans l’archevêque son amour d’antan mais il appartient maintenant à l’église. Elle se jette de la falaise dans le Rhin.
    http://www.loreley.de/loreley/loreley.htm
    4 ne veut pas sortir de mon esprit
    5 die Luft – l’air
    6 golden – un des mots favoris des Romantiques : HEINE se moque d’eux en l’utilisant à outrance …
    7 ses parures en or brillent dans la lumière du soleil couchant
    8 das Lied – la chanson  est devenu un genre musical, « le lied » ( voir les Lieder de Schubert, comme « La truite » ou « Le roi des aulnes ».)
    9 das Schiff – le bateau der Schiffer – le batelier
    10 das Weh = der Schmerz – la douleur
    11 die Felsenriffe – les récifs
    12 ich glaube … : HEINE se moque encore. Comment pourrait-il ne pas se rappeler la fin si dramatique de ce conte ?
    13 les vagues engloutissent le batelier et son bateau

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